Am 18. Juli gründen die Herren Heinrich Schlaeger, Peter Peters und N. Warrin vor dem königlich-preußischen Notar in Aachen die Firma H. Schlaeger et Compagnie zur Herstellung feuerfester Steine. Die Monatsproduktion beträgt 75t mit 20 Arbeitern.
Heinrich Schlaeger und Peter Peters beteiligen sich neben Angehörigen der Familie Bicheroux an dem von August Thyssen, Désiré Bicheroux und Noel Fossoul gegründeten Bandwalzwerk ”Thyssen, Fossoul und Co.”.
Die enge Zusammenarbeit dieser Familien gründete sicherlich auf ihren engen verwandtschaftlichen Banden. Während der Schwager von Heinrich Schlaeger, Désiré Bicheroux, mit Balbina Thyssen, der Schwester von August Thyssen verheiratet war, war Peter Peters mit Ernestine Schlaeger, der Schwester von Heinrich Schlaeger verheiratet.
August Thyssen und Noel Fossoul scheiden aus der Firma “Thyssen, Fossoul und Co.” aus. Die Firma wird unter dem Namen “Franz Bicheroux und Co.” weitergeführt.
Im Juli scheidet N. Warrin aus der Firma “H. Schlaeger et Co.” in Stolberg aus.
Die Produktionsleistung der Stolberger Firma liegt inzwischen bei 6.000 to pro Jahr.
Peter Peters tritt seinem Schwager Heinrich Schlaeger die Anteile an der Firma “Franz Bicheroux und Co.” ab und erwirbt mit dem Kaufpreis den Anteil von Heinrich Schlaeger an der Firma in Stolberg. Ab dem 1. August führt er die Firma als alleiniger Inhaber unter dem Namen P. PETERS – Fabrik feuerfester Produkte.
Das Werk erhält in diesem Jahr Anschluss an die im Jahr 1841 geschaffene Bahnlinie Köln-Aachen, die im Jahr 1843 an das belgische Schienennetz angeschlossen worden war.
Die Herstellung von Silikaerzeugnissen wird aufgenommen. Hierzu wird die Aufbereitung um einen Koller und entsprechende Walz- und Brechanlagen erweitert, die von einer 125-PS-Dampfmaschine angetrieben werden.
An der Südwestfront wird ein Trakt mit 4 Einzelöfen und das Bürogebäude erstellt; eine Investition in der Größenordnung eines Jahresumsatzes. Die Produktion wird auf 14.000 to pro Jahr gesteigert.
Peter Peters stirbt im Alter von 71 Jahren.
Die Fabrikanlage der Firma “P. Peters” umfasst 3.000 m² Formräume, 10 Brennöfen und entsprechende Aufbereitungsanlagen. Die vorhandene Dampfkraft beträgt 210 PS. Die Leistungsfähigkeit der Anlage liegt inzwischen bei 18.000 to pro Jahr.
Fritz Peters, der älteste Sohn von Albert Peters, tritt in die Geschäftsführung ein.
Als Folge des passiven Widerstandes gegen die belgische Eisenbahn, die auch die Bahnstrecke Aachen-Köln bis Buir unter ihre Kontrolle gebracht hat, kommt die Produktion von Mitte 1923 bis Ende 1924 vollständig zum Erliegen.
Die Hütte Aachen Rothe Erde wird geschlossen. Damit verliert die Firma einen ihrer Hauptabnehmer.
Die Firma “P. PETERS” findet Anschluss an die Firma “Dr. C. Otto und Comp.” in Bochum, die Interesse an den Quarzitvorkommen der Firma “P. PETERS” hat.
Carl Peters scheidet aus der Firma “P. PETERS” aus und wird Direktionsassistent des “Annawerkes” in Oeslau bei Coburg und später dessen kaufm. Vorstand.
Albert Peters stirbt, der das Werk mit unternehmerischem Elan aus seinen Anfängen in diejenige Größenordnung gebracht hatte, die es seitdem behalten hat.
Die an “Dr. C. Otto und Comp.” abgetretenen Anteile werden von der Familie Peters zurückerworben. Es wird mit der Produktion hochdruckgepresster und gestampfter Schamottesteine begonnen.
Die Firma wird am 19. März 1937 in eine Kommanditgesellschaft umgewandelt und firmiert zukünftig als P. PETERS – Fabrik Feuerfester Produkte KG
Die Dampfmaschinen werden durch elektrische Antriebe ausgewechselt.
Die Planung für den Bau eines Tunnelofens wird aufgenommen. Auf Grund der Nähe zur Westgrenze wird die Investition von der Reichsregierung jedoch nicht genehmigt.
Das südwestlich angrenzende Nachbargrundstück wird von “St. Gobain” erworben.
Im September wird die Belegschaft evakuiert.
Im Sommer und Herbst des Jahres kehren die Mitarbeiter wieder zurück. Der Wiederaufbau kann beginnen.
Die allgemeinen Schwierigkeiten vor der Währungsreform erlauben es nicht, die Produktion, die im Durchschnitt der Jahre 1938 – 1943 bei 700 Monatstonnen gelegen hatte, auf mehr als 250 Monatstonnen zu steigern.
Es werden wieder 90 Mitarbeiter beschäftigt. Der Monatsumsatz hat sich gegenüber dem Durchschnitt der Jahre 1938 – 1943 verdoppelt. Dies ist zum Teil natürlich auch auf die Aufhebung des Lohn- und Preisstopps aus dem Jahre 1936 zurückzuführen.
Die Schamotteaufbereitung erhält einen neuen Kollergang.
Eine neue Silikaaufbereitungsanlage wird gebaut. Die aus dem Stolberger Quarzit hergestellten Silikasteine werden in den neuen Großraumtieföfen eingesetzt.
Kurt Peters tritt nach dem Abschluss seinen Studiums in die Geschäftsführung der Firma “P. PETERS” ein.
Es erfolgt die Umstellung des Transportsystems auf Paletten. Neben der Anschaffung von Gabelstaplern müssen rund 10.000 m² Kopfsteinpflaster in glatten Betonboden umgewandelt werden.
Auf dem 1943 erworbenen Gelände wird mit dem Bau eines Gasringofens begonnen. Er ersetzt 9 Einzelöfen und hilft, die Brennstoffkosten um 75 % zu senken.
Die Firma “P. PETERS” kann ihr 100-jähriges Bestehen feiern. Fritz Peters, der die Firma nach dem 2. Weltkrieg mit seinem Sohn Kurt Peters wieder aufgebaut hat, kann neben seinem 70. Geburtstag sein 40-jähriges Firmenjubiläum feiern.
Am 29. Juni dieses Jahres verstirbt Fritz Peters. Was sein Großvater und Vater aufgebaut hat, hat er in schweren Zeiten zu halten gewusst, und nach dem Krieg den Mut gehabt, es wieder aufzubauen.
Es wird eine neue Schamotteaufbereitungsanlage erstellt, um hochwertige Spezialqualitäten zu erstellen. Der Umsatz hat sich seit 1950 verfünffacht, die Anzahl der Mitarbeiter ist auf 150 angestiegen.
Alle Maschinen werden auf Einzelantrieb umgestellt, die Schlosserei modernisiert, neue Sozialeinrichtungen geschaffen.
Ein Tunnelofen wird gekauft, der den Gasringofen ersetzen soll.
Der Tunnelofen wird in Betrieb genommen.
Neubau der Pressenhalle mit den dazugehörenden Bunkeranlagen und Trockenkammern.
Errichtung einer neuen Entstaubungsanlage.
Bau einer neuen Halle über die Aufbereitungsanlage, die bestehende Siloanlage wird erweitert. Durch Beschluss der Gesellschafterversammlung vom 22.12.1980 wird die P. PETERS – Fabrik Feuerfester Produkte KG in ein Besitzunternehmen und eine Betriebskapitalgesellschaft überführt.
Die Firma lautet nunmehr KURT PETERS KG.
Die Produktion und der Vertrieb der feuerfesten Erzeugnisse erfolgt durch die Betriebsführungsgesellschaft P. PETERS – Fabrik Feuerfester Produkte GmbH.
Durch die in den letzten zwanzig Jahren vorgenommenen Investitionen war es möglich, den Umsatz zu verdoppeln und die Anzahl der Mitarbeiter zu halbieren.
Am 7. November verstirbt Kurt Peters.
Nach der Rückkehr aus dem Krieg hatte er 47 Jahre die Geschicke der Firma massgeblich beeinflusst. Zuerst mit seinem Vater Fritz Peters, dann nach dessen Tod allein hatte er die Firma mit geschäftlichem Weitblick zu ihrer jetzigen Bedeutung geführt.
Die Firma “P. Peters Fabrik Feuerfester Produkte GmbH” stellt zum Ende des Jahres die Produktion in Stolberg ein.
Die Firma “KURT PETERS KG” übernimmt von der “P. PETERS Fabrik Feuerfester Produkte GmbH” den Kundenstamm, das Produktions- Know-How, sowie Modelle, Zeichnungen und Formen und wird zukünftig als Vertriebs- und Handelsgesellschaft für feuerfeste Erzeugnisse weitergeführt.
Die Palette der lieferbaren Erzeugnisse wird in den nächsten Jahren erheblich ausgeweitet, viele neue Kunden können hinzugenommen werden.
Am 19. März erfolgt durch die Söhne von Fritz Peters, Lutz und Felix Peters, die Gründung der L. & F. PETERS GmbH – Feuerfeste Erzeugnisse.
Diese Firma mit Sitz in Eschweiler übernimmt von der Firma “KURT PETERS KG” neben dem Kundenstamm alle Rechte aus der Handelsgesellschaft für feuerfeste Erzeugnisse. Die “KURT PETERS KG” beschränkt sich zukünftig nur noch auf die Vermietung und Verpachtung des Betriebsgrundstückes in Stolberg.
Im Sommer dieses Jahres können wir auf eine 150-jährige Familientradition in der Feuerfestbranche zurückschauen.
Die damit verbundene Verpflichtung wird ein besonderer Antrieb für uns sein, Ihnen auch in den kommenden Jahren neben einer guten Beratung ausgesuchte Qualitäten für Ihre jeweiligen Feuerfestanwendungen zur Verfügung zu stellen.
Am 19. März 2017 kann die im Jahre 2007 gegründete
L. & F. PETERS GmbH
Feuerfeste Erzeugnisse
auf zehn erfolgreiche Jahre zurückblicken.
Ein treuer Kundenstamm und die Erfahrungen aus einer langen Familientradition in dieser Branche lassen uns optimistisch in die Zukunft schauen.
Am 18. Juli 2019 kann unsere Familie auf eine 160 Jahre alte Feuerfesttradition zurückblicken.
Unvermittelt traf uns alle am Aschermittwoch des Jahres 2020 der Ausbruch der Corona-Pandemie. Von den damit verbundenen starken Verwerfungen in unserer Gesellschaft ist natürlich auch unsere Branche nicht verschont geblieben. Insbesondere die empfindlichen Störungen der Lieferketten hatten lange Lieferzeiten und starke Preissteigerungen zur Folge.
Nachdem wir Anfang des Jahres 2022 glaubten, die Corona-Pandemie mit ihren schweren Auswirkungen auf die Wirtschaft einigermaßen überwunden zu haben, überraschte uns alle der Überfall Russlands auf die Ukraine. Die sich daraus ergebenden Energieprobleme trafen insbesondere die Feuerfestindustrie mit ihren auf hohen Temperaturen arbeitenden Brennöfen sehr hart. Der nächste Preisschub war unvermeidlich und wurde für viele Produkte über Energiekostenzuschläge für den Endkunden transparent dargestellt.
In dieser turbulenten Zeit kann die am 19. März 2007 gegründete
L.& F. PETERS GmbH – Feuerfeste Erzeugnisse
auf inzwischen fünfzehn erfolgreiche Jahre zurückblicken.
Zum 01.07.2022 tritt Herr Dipl.-Ing. Felix Peters in die Firma ein. Mit seinem abgeschlossenen Maschinenbaustudium an der RWTH Aachen hat er einen vollkommen neuen Blick auf die Feuerfestmaterie und ihre vielseitigen Anwendungsbereiche. Neben einem treuen Kundenstamm lässt uns diese Fortführung unserer langen Familientradition in der Feuerfestbranche optimistisch in die Zukunft schauen.
Am 18. Juli 2024 kann unsere Familie mit der 6. Generation auf eine 165 Jahre alte Feuerfesttradition zurückblicken.